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Kurze Geschichte der Wolhyniendeutschen

Teil 2 - 13. Jhdt. bis Anfang 19. Jhdt.

Deutsche haben bereits seit dem 13. Jahrhundert in Wolhynien gesiedelt, sie kamen zunächst größtenteils als Händler und Handwerker und siedelten in Städten wie Wladimir und Luzk. Mit der Ausbreitung des Protestantismus im 16. Jahrhundert kamen auch vermehrt Beamte und Lehrer, so entstanden um 1600 viele protestantische Schulen in Wolhynien, an denen Deutsche stark beteiligt waren.3 Auch Baumeister, Architekten und Künstler fanden ihren Weg nach Wolhynien, sie hatten einen bedeutenden Anteil am Bau und der Ausstattung von Kirchen, Klöstern und Schlössern.

Zur Einwanderung der eigentlichen Wolhyniendeutschen, der Kolonistenbauern, kam es jedoch erst im 19. Jahrhundert. Diese Einwanderung geschah in drei Phasen. Zunächst waren es mennonitische Bauern, die sich um 1800 in Wolhynien ansiedelten. Sie kamen überwiegend aus Preussen, wo man ihre verbürgten Privilegien angetastet und sie zum aktiven Waffendienst gezwungen hatte. Die Auswanderung nach Russland bot ihnen einen Ausweg aus dieser Bedrängnis, da das von Katharina II. gewährte und "auf unbegrenzte Zeit" verbürgte Privilegium den Einwanderern die Befreiung vom aktiven Militärdienst versprach. Einige Mennonitengruppen zogen später weiter in andere Siedlungsgebiete Russlands und als 1874 der Zar die allgemeine Wehrpflicht für alle seine Untertanen einführte, wanderte ein Teil der Mennoniten nach Übersee aus, obwohl man ihnen zahlreiche Sonderregelungen anbot, um sie zum Bleiben zu bewegen. 4

Ebenfalls zu Beginn des 19. Jhdt. kam die als "Schlesische Stabschläger" bekannte Gruppe von Waldarbeitern von Niederschlesien nach Wolhynien sowie eine nicht unbedeutende Anzahl von größtenteils aus Pommern stammenden Kolonisten, die schon 1815 die Kolonien Anette und Josefine bei Nowograd-Wolynsk gründeten und später etliche Dörfer in der Gegend um Tuczyn und Rozyszcze.

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Quellen:

3) Nikolaus Arndt: Die Deutschen in Wolhynien. Ein kulturhistorischer Überblick. Kraft Verlag, 1994. - S.28
4) Ingeborg Fleischhauer: Die Deutschen im Zarenreich. DVA, 1986. - S. 309 ff.

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